Von Wien ging es nun entlang der Donau auf der Radfahrer “Autobahn” R6 in Richtung Bratislava. Hektische Stadtneurotiker auf dem Fahrrad dominieren die Radwege in Wien. Erst als ich den Stadtbereich verlasse, wird es ruhiger. Jetzt gib es nur noch kleine Gruppen von entspannten Radfahrern. Die meisten sind Tagesausflügler und belagern die vielen Cafes, Snack Bars und Eisdielen entlang des R6. Trotz des sonnigen Wetters sind aber nur wenige “Long Distance Rider” unterwegs. Die wenigen Tourenfahrer komme mir überwiegend entgegen und sind auf dem Weg nach Wien und /oder Passau.
Ich fahre viele Kilometer auf dem ausgebauten Radweg auf der Deichkrone der Donau entlang. Die Donau verläuft manchmal direkt neben mir, manchmal ist sie kaum zu sehen. Insbesondere in den Naturschutzgebieten mit den breiten Auen versteckt sich der Fluss gerne in der Ferne. Es gibt nur wenige Straßenabschnitte, die völlig von der Donau wegführen. Dies ist jedoch nur vor der Grenze in die Slowakei der Fall. Vor der Grenze steigt die Anzahl der “Tages”-Radfahrer wieder deutlich an. Der Grenzübertritt ist problemlos und ohne jede Kontrolle möglich. Kurz vor Bratislava verläuft der Radweg wieder direkt an der Donau entlang. Auf der Promenade gibt es Radwege in jede Richtung und einen separaten Bereich für Fußgänger. Die Schiffe der Fluss-Kreuzfahrtgesellschaften reihen sich wie Perlen am Ufer auf und spülen unzählige Touristen in die Stadt. Ich erreiche die Innenstadt bei schönstem Sonnenschein und bin direkt auf einem historischen Wochenmarkt. Nach einer kurzen Erfrischung in einem der vielen Restaurants fahre ich ins buddhistischen Zentrum. Die Sangha hat ihre Räume in der 3. Etage eines Wohnhauses in der Innenstadt. Aus Sicherheitsgründen trage ich nicht nur mein Gepäck nach oben, auch mein Fahrrad wird die nächsten Tage auf dem Balkon in der 3. Etage verbringen. Ich werde freundlich empfangen und wir meditieren noch am selben Abend gemeinsam. Am nächsten Abend kommen noch vier weitere Gäste aus Russland dazu. Sie können alle etwas Englisch und so verbringen wir einen netten Abend in der Sangha Bratislava.
Tagsüber genieße ich die Freiheit, mich durch die Stadt treiben zu lassen. Es gibt viele touristische Sehenswürdigkeiten: die Burg Bratislava, das Michaelertor, den Martinsdom, das slowakische National-theater und das Primatialpalais. Die historische Altstadt ist das kulinarische Zentrum der Stadt. Hier gibt es die höchste Kneipendichte in der ganzen Slowakei. Das Bier ist preiswert und die Touristen genießen die lokalen Spezialitäten in vollen Zügen. Die Abende sind noch immer sehr warm und angenehm, sodass viele Lokale noch bis Mitternacht geöffnet haben. Auch ich genieße die schönen Sommerabende in der Stadt.
Das klingt wunderbar!? Danke für die schönen Reiseberichte, die ich sehr genieße! Am liebsten würde ich die Tour auch machen!
Liebe Grüsse aus Frankfurt ? Stefanie
Immer wieder interessant. Eine wunderbare Erfahrung, so viele herzliche, bewusste Menschen zu treffen! Weiterhin gute Reise, Claudia