Kaum ein paar Kilometer aus der Stadt Göteborg heraus, erwarteten mich schon die ersten Anstiege. Keine leichte Aufgabe bei 150 kg Gesamtgewicht. Gerade die Anstiege sind besonders gefährlich, da es nicht immer einen Radfahrweg gibt. Die eigene Geschwindigkeit ist sehr gering, was natürlich zu Schaukelbewegungen führt. Links überholen mich Wohnmobile, Autos und Lkw´s, rechts ist entweder eine Leitplanke oder die abfallende Böschung. Und auf dem Seitenstreifen habe ich gerade mal 60 cm Platz. Zudem lassen nach 7 Stunden pro Tag auf dem Rad, am Ende die Kräfte etwas nach, was alles nicht einfacher macht.
Wunderschöne Seen, attraktive Häfen und ein strahlend blauer Himmel entschädigen einen am Ende des Tages für die Anstrengung.
Dann noch schnell das Zelt aufbauen und sich in den gemütlichen Schlafsack bei 3 Grad zurückziehen. Doch ganz so einfach ist das mit dem Zelten in der Wildnis auch in Schweden nicht: Man sollte schon 300 Meter Abstand zu privaten Wohnhäusern einhalten. Bisher habe ich jedoch immer ein schönes Plätzchen im Wald gefunden.
Wenn die Sonne untergegangen ist, erfolgt es was, was der Großstädter kaum noch kennt: es wird richtig dunkel. Keine Straßenlaterne, kein Wohnhaus sorgt dann noch für Licht. Wenn ich dann in meinem Zelt liege, sind keine Stadtgeräusche mehr zu hören. Nur das Zwitschern der Vögel. Und jede Menge Naturgeräusche wie Wind, Regen und das Rascheln der Blätter. Auch das Zelt atmet wie ein Segeltuch, wenn starke Böen an dem Zelttuch zerren.
Mein Frühstück besteht i.d. Regel aus einem Brötchen vom Vortag und einer Banane. Dann geht es wieder auf das Rad. Die erste Stunde ist immer besonders anstrengend, da der Körper sich erst an die Dauerbewegung gewöhnen muss. Leider hat er nicht immer Lust dazu. Besonders dann nicht, wenn nach 500m die erste Steigung zu erkennen ist. Aber kneifen gilt natürlich nicht.
Ach ja, natürlich kneift da auch noch etwas am Gesäß, aber auch das ist nach einer Stunde fast nicht mehr zu spüren. So starte ich voller Freude in Richtung der norwegischen Grenze.
Die Bilder sind traumhaft, Natur pur, bin Mal auf Norwegen gespannt! LG
Moin Detlev,
Du scheinst Dich ja schnell dem nördlichsten Punkt der ganzen Reise zu nähern, Wow!
Das Leben scheint fordernt, schön und unglaublich intensiv jenseits der Konfortzone zu sein 🙂
Bin sehr gespannt was für ein Detlef Kaul von dieser Reise zurückkehrt !!!
Hi Detlef,
Du und deine Reise inspiriert mich…
Viel Spaß, Gesundheit, gutes Wetter und viel, viel Freude…
Ganz liebe grüße aus Bochum Manni